Die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) hat im Rahmen der Ausschreibung „Freiraum 2022“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre erfolgreich zwei Einzelanträge und einen Verbundantrag mit der Hochschule Esslingen und der Universität Stuttgart gestellt. Die erfolgreichen Projekte haben durch ihr Innovationspotenzial überzeugt: Sie gehen mit ihren Ansätzen über bestehende Lehr- und Lernsettings hinaus und erproben Neues für Lehre und Studium. Mit der Förderung können die Lehrenden neue Ideen entwickeln und erproben. Das gesamte Fördervolumen für die ausgewählten Projekte beträgt rund 46 Millionen Euro. Die htw saar hat Projekte im Umfang von rund 1,1 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 25 Monaten eingeworben

Prof. Dr. Andy Junker, Vizepräsident für Studium, Lehre und Internationalisierung, freut sich über die erfolgreichen Anträge: „Wir haben ein engagiertes Kollegium, das immer nach neuen Ansätzen sucht, um den Übergang von der Schule in die Hochschule zu verbessern und die Lehre mit innovativen Methoden passgenau in Hinblick auf die Bedarfe der Studierenden zu verbessern. Mit den Projektmitteln werden diese Ideen bald gelebte Praxis an der htw saar.“

Im Rahmen des Kompetenzzentrums für MINT und Didaktische Methoden (MIND) der htw saar waren zwei Anträge mit einer Gesamtfördersumme von 527.300 Euro erfolgreich: Beim MIND-Projekt „Erfolgreicher Studieneinstieg mit LearnTeamCoaching“, das mit 286.000 Euro gefördert wird, hat Prof. Dr. Marco Günther die Mathematikvorlesungen der Erstsemester in den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen im Blick. Die Studierenden fragen vermehrt Übungsaufgaben und deren Korrekturen an, wofür jedoch die Kapazitäten fehlen. Das blended learning Format LearnTeamCoaching, bei dem sich Studierende erst im Selbststudium mittels Lernvideos und computergestützten Übungsaufgaben Wissen aneignen, in Lern-Teams offene Fragen angehen und dann in der dritten Stufe die übrigen offenen Fragen mit den Lehrenden bearbeiten, kann diese Lücke schließen. Mit den Projektmitteln kann die Erstellung der Lernvideos und Übungsaufgaben angegangen werden.

Die Schnittstelle Schule-Hochschule hat das zweite MIND-Projekt „Tutorien für Schulen“, das mit einem Fördervolumen von 241.550 Euro von Prof. Dr. Frank Kneip entwickelt wird, im Fokus. Lehrende von Schule und Hochschule entwickeln gemeinsam an das Curriculum der Schule angepasste Projekte, die sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 2 im MINT-Bereich richten. Die Lösungen werden dabei von Studierenden und Schülerinnen und Schülern gemeinsam erarbeitet. Dabei kommen diese nicht nur mit studentischen Arbeitsweisen wie etwa selbstorganisiertem Lernen in Kontakt, sie lernen auch die virtuellen und realen Lernumgebungen an Hochschulen kennen. Diese interinstitutionellen Projekte fördern die (über-)fachliche Kompetenzen sowie die Motivation im Umgang mit mathematisch-naturwissenschaftlichen Fragestellungen der Teilnehmenden von Schule und Hochschule.

Von Prof. Dr.-Ing. Frank Ulrich Rückert wurde zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Hermann Knaus von der Hochschule Esslingen und Dr. Uwe Wösner vom Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) das Dimension Lab³ ins Leben gerufen. In diesem Projekt konnten die Verbundpartner unter Federführung der htw saar insgesamt 598.975,00 Euro einwerben. Hier soll das Grundwissen aus den Bereichen Technische Mechanik, Strömungslehre und Chemie durch ein Reverse-Mentoring studentischer Mentorinnen und Mentoren im naturwissenschaftlichen Unterricht von Schulen bei Schülerinnen und Schüler der Altersgruppe 13-16 Jahre vermittelt werden. Gerade in diesem Alter überlegen viele Schülerinnen und Schüler, welche Studienrichtung sie später einschlagen wollen. Studierende der htw saar und der Hochschule Esslingen gehen dabei in ihre ehemaligen Schulen und präsentieren beispielsweise mit Hilfe von Virtual Reality Brillen digitale Inhalte vor den Schulklassen. Das Reflektieren der Inhalte während des Mentoring-Prozess und der Kontakt mit den jüngeren Schülerinnen und Schüler der Partnerschulen stärkt das Selbstbewusstsein der Mentorinnen und Mentoren. Zudem festigt die Weitergabe von Wissen an Jüngere den eigenen Wissensstand und wirkt motivierend.

 

Hintergrund Stiftung Innovation in der Hochschullehre | Freiraum

Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre engagiert sich seit 2021 bundesweit für Innovationen in Studium und Lehre. Dafür fördert sie Projekte an einzelnen Hochschulen oder Verbundvorhaben. Zudem schafft die Stiftung Vernetzungsangebote für Lehrende, stärkt den Wissenstransfer und fördert den Austausch über Projektergebnisse, Erfolge und Herausforderungen. Sämtliche Mittel dieser neuen Wissenschaftsinstitution werden von Bund und Ländern zur Verfügung gestellt. 

„Freiraum“ ist eine wiederkehrende Ausschreibung. Die Zahl der begutachteten Anträge war auf 600 begrenzt, rund ein Drittel können 2022 gefördert werden.

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